Musik – Festival & Konzert

DARK SKIES OVER WITTEN VII (2023)

WerkStadt Witten 24.03.2023 und 25.03.2023

Tag 1: DAYS OF SORROW / SWEET ERMENGARDE / MARION KÜCHENMEISTER & BAND / AEON SABLE

Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Das dachten sich die Veranstalter des Dark Skies Over Witten auch. Nach 3 Jahren, wo keiner wirklich wusste wohin die Reise geht, ging man das Wagnis ein aus Dark Skies ein 2-Tages-Festival zu machen, um all die geplanten Bands der letzten Jahre endlich auf die Bühne zu bringen. Und dieses Wagnis hat sich gelohnt. Freitags gab es nur noch ein minimales Restkontingent an Tickets und der Samstag war komplett ausverkauft. Das Line-Up musste zwar kurzfristig noch einmal verändert werden, so kam Marion Küchenmeister & Band (ehemals Invisible Limits), Je T’Aime und 1919 mit dazu, da Hapax, Psyche und Red Zebra abgesagt hatten.

Mit Days Of Sorrow begann der erste Abend. Die Anfang der 80er in Dortmund gegründete Band hat nach einer langen Pause wieder den Weg auf die Bühne gefunden und präsentierte ihren Dark Wave als wären sie nie weg gewesen. Altes und neues Songmaterial kam beim Publikum gut an und direkt beim Opener herrschte gute Stimmung im Saal. Nach kurzer Umbaupause wurde es ein bisschen härter und gitarrenlastiger mit Sweet Ermengarde. Diese waren mit ihrem neuen Sänger Drew Freeman am Start und was soll man sagen, einfach klasse. Bei viel Nebel wurde Gothic Rock vom Feinsten mit Songs wie „Sweet Sacrifice“, „Typhonian Trance“, „Carmilla“ oder auch „Standing By The Sea“ geboten, denen Freemann mit seiner Stimme noch zusätzlich das gewisse Etwas verpasste. Zwischenzeitliche Parallelen zu Fields Of The Nephilim waren unverkennbar, aber wer brauchte an diesem Abend schon Fields? Ein großartiger Auftritt der Band der auch gebührend bejubelt wurde. Weiter ging es mit einer Band, bei deren Namen erstmal scharf nachgedacht werden musste, Marion Küchenmeister & Band. Dahinter verbirgt sich die Sängerin der bekannten New Wave Band Invisible Limits. Somit wurden allseits gut bekannte Songs wie u.a. „Golden Dreams“, „Natalies“ und „No Doubts“ dargeboten. Marion fühlte sich auf der Bühne sichtlich wohl und hatte mit ihrem Sohn an der Gitarre viel Spaß, agierte immer wieder mit dem Publikum und die Zeit verging wie im Flug, so dass der letzte Song „Love Will Tear Us Apart“ für viele Zuschauer viel zu früh kam. Der Headliner des Abends waren Aeon Sable. Dieses Mal hatte es endlich geklappt, nachdem ihr Auftritt letztes Jahr aufgrund eines positiven Coronatestes gecancelt werden musste. Die Gothic Rock Band spielte Songs wie „Praying Mantis“, „Dancefloor Satellite“, „Visions“ und „White Snow“. Sänger Nino Sable zog mit seinem Ausdruckstanz immer wieder die Blicke des Publikums auf sich, wie er mit diesem die sphärischen, psychedelischen Parts der Songs darstellte. Doch auch dieser souveräne Auftritt ging viel zu schnell vorbei und der erste Abend des Dark Skies Over Witten Festivals war vorbei.

 

Tag 2: KURSCHATTEN / GOLDEN APES / SILENT RUNNERS / JE T’AIME / 1919 / GIRLS UNDER GLASS

Wie auch am ersten Tag war vor der WerkStadt wieder ein Foodtruck aufgebaut, der regen Zuspruch erhielt, es lag aber auch an der langen Wartezeit bis die Halle sich für das Publikum öffnete. Wie so oft, bietet Dark Skies Newcomern eine Plattform und so begann der Abend mit gewaltiger Verspätung mit der heimischen Newcomer Band, Kurschatten. Sie selber bezeichnen ihre Musik als Post Punk und gaben von der ersten Minute an Vollgas und zogen kompromisslos ihren Auftritt durch. Songs wie „Stalagmit“ oder „Okkultes“ kamen bei einem Teil des Publikum gut an, auch wenn der modernere Sound nicht zu 100% im Publikum Anklang fand. Dennoch fanden sich diesen Abend sicherlich einige neue Fans. Als zweite Band standen die Berliner Golden Apes auf dem Programm. Markenzeichen sind der dunkle, melancholische Gesang, gepaart mit einem Keyboard Klangteppichen und dem typischen New Wave Gitarrensound. Dieser düstere Old School Sound lud den einen oder anderen im Publikum zum Tanzen ein, andere lauschten andächtig der Darbietung von Songs wie „Verity“, „Ferryman“ oder „From The Sky“. Allerdings ist fraglich, ob es heutzutage noch sein muss, dass ein Sänger auf der Bühne permanent raucht; soll wohl die Coolness der Songs unterstreichen. Nun wurde es aber wieder Zeit wach zu werden, denn die Niederländer Silent Runners enterten die Bühne. Mit ihrem gitarrenlastigen Synthpop hatten sie das Publikum von Anfang an im Griff und es machte sich Partystimmung breit. „Perfect Place To Hide“, „Go On“ oder auch „Roadkill“ wurden regelrecht abgefeiert und die Stimmung erreichte ihren ersten Höhepunkt an diesem Abend. Mit der nächsten Band wurde dann aber ein richtiges Feuerwerk abgefackelt. JE T’AIME gaben dem Publikum keine Chance zum Durchatmen. Ihre musikalische Mischung aus Post Punk und New Wave gepaart mit modernen elektronischen Parts war derart mitreißend, dass Songs wie „Dirty Tricks“, „Blood On Fire“ oder auch das ruhigere „Winter Lake“ das Publikum in Bewegung brachten. Auch auf der Bühne gab es keinen Stillstand, keiner der drei Pariser verharrte lange auf der Stelle, sie waren permanent in Bewegung, allen voran Sänger dBoy nutzte die Bühne komplett aus und wirbelte umher. Zudem sind die Songs live dargeboten abwechslungsreicher und nicht so glattgebügelt wie auf CD, wo sie einen oft an The Cure erinnern, und machen deutlich mehr Spaß. Nach meiner ersten Begegnung mit der Musik von JE T’AIME auf dem W-Fest 2019 haben sie den damaligen Eindruck bestätigt: Live jederzeit immer wieder gerne. Nun kamen die Briten 1919 als Ersatzband für Red Zebra auf die Bühne. Die Gothic Rock Formation konnte aber mit Songs wie „Borders“, „Anxiety“ oder „Only The Good“ die Stimmung im Saal nicht aufrecht halten, es leerte sich. Auch schimpften Drummer und Gitarrist wie die Rohrspatzen auf der Bühne und ließen beste Rockstarallüren raushängen. Da nutzte auch die gute Präsentation des Sängers Rio Goldhammer nichts, der stetig versuchte das Publikum zu animieren, gute Stimmung wollte nicht so richtig aufkommen. Keine guten Voraussetzungen für den Headliner des Abends, Girls Under Glass, der durch die anfänglichen Schwierigkeiten und Verzögerungen des Abends doch später als geplant auf die Bühne kam. Allerdings nur zu Dritt. So weit so gut, aber irgendwie passte nichts so richtig. Der Sound, der bei allen Bands an beiden Tagen sehr gut war, ließ etwas zu wünschen übrig und auch der Funke wollte nicht so recht überspringen, die Halle leerte sich schon nach den ersten Songs. Als dann Sänger Thomas Lücke auch endlich nach etwa 15 Minuten mit den Worten „normalerweise liege ich um diese Uhrzeit schon im Bett“ auf die Bühne kam, machte das auch keinen Unterschied mehr. Man machte Werbung für das neue Album, was im Sommer erscheinen soll und spielte 2 neue Songs „Eiskalt“ und „Dream yourself away“ davon. Es war ein souveräner Auftritt, aber nicht mehr mit der Atmosphäre und Intensität früherer Auftritte in den 90er und Anfang der 2000er zu vergleichen.

Das Dark Skies Over Witten war wieder einmal ein wunderbares familiäres Festival mit tollen Bands. Wir dürfen uns auch schon wieder auf nächstes Jahr freuen, denn im März 2024 erfolgt die 8. Ausgabe und auch nächstes Jahr wird es wieder ein 2-Tages-Festival, an dem uns musikalische Perlen präsentiert werden.

Textbeitrag: Susanne Soer

Fotografie Freitag: Holger Fey, Susanne Soer, Uwe Roclawski

Fotografie Samstag: Holger Fey, Susanne Soer

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Holger Fey

Holger schreibt und fotografiert seit etlichen Jahren für verschiedene Fanzines im Bereich Metal.

Susanne Soer

Susanne schreibt und fotografiert seit etlichen Jahren für verschiedene Fanzines im Bereich Metal & Indie.


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